Der Weg in die Selbständigkeit – tomsfive erzählt

Rückblick: 04.12.2020 Studierenden-Lunch

Am 4. Dezember 2020 erhielten rund 20 Studierende Einblick ins Start-Up-Leben von Alumnus Heini O. Seger. Er ist ein ehrlicher, innovativer und bodenständiger Macher mit dem Motto «go for it all»! Wir danken ihm herzlich für den inspirierenden Input über Mittag!

Coronabedingt wurde der Input via Live-Stream übertragen. Fünf ausgeloste Studierende erhielten eine exklusive Lunch-Box direkt nach Hause geschickt.

Heinis Vorgeschichte

Sein Karriereweg hat bei der ehemaligen FHS St.Gallen (heute OST) mit dem Bachelor-Studium «Business Administration» begonnen (Abschlussjahr 2014). Während dem Studium hat er gemerkt, dass ihn Finanzthemen interessieren und er sich im Investment Banking bewerben möchte. Daher hat er an der Uni Liechtenstein den Master «Banking & Finance» absolviert. Danach hat er in Zürich im Finanzbereich Fuss gefasst. Die Wende kam nach einigen privaten Schicksalsschlägen, als Heini begann, seinen Karriereweg zu hinterfragen. Und das war der Startschuss in die Selbständigkeit.

Zurück auf Feld Eins

Als die Start-Up-Idee immer reifer wurde, hat Heini seinen erfolgreichen Job in der Finanzbranche gekündigt, ist zurück zu seiner Mutter ins Gästezimmer gezogen und kam als Service-Mitarbeiter in verschiedenen Restaurants über die Runden. Somit konnte er sich voll und ganz auf sein Herzensprojekt «tomsfive» fokussieren.

Die zwei Herzensprojekte – tomsfive & KARMA

Mittlerweile ist Heini Initiator und Beteiligter von zwei Firmen – inhaltlich total verschieden, im Grundsatz jedoch gleich: Du hast ein Thema, bohrst dich rein und zwei Jahre später bist du absolute/r Expert:in.

tomsfive hat Heini zusammen mit Freunden im Jahr 2017 gegründet. Ziel ist es, den Recruiting-Prozess effizient und fair zu gestalten, mit Fokus auf das Potenzial der Kandidaten. Von der Video-Vorstellung über Speed-Interviews bis zum Talent-Pool. Die Lösung wurde mittlerweile schon in vielen Grossfirmen in das Bewerbungsmanagement-System integriert. Das Jahr 2020 ist jedoch nicht leicht und führte zu neuen, schwierigen Herausforderungen.

KARMA Technologies ist ein neues Projekt, wo Heini viel Herzblut mitbringt. Es beinhaltet ein kontinuierliches Patientenmonitoring in Form von intelligenten Bettlaken, welche mittels Druck den Puls und Atemfrequenzen der Patienten messen und direkt weitergeben können.  Zwar ist die MedTech etwas komplett Neues für Heini, jedoch kann er schon jetzt bei Sitzungen mit Technikern mitreden, als wäre er vom Fach. Grund dafür: Die Leidenschaft für innovative Prozessoptimierungen und «Out-Of-The-Box-Thinking».

«Wenn man mit vollem Herzblut hinter der Arbeit steht, dann ist es viel intensiver und macht so viel mehr Spass. Darum hinterfragt euch gut nach dem Studium: Was interessiert euch wirklich?»

 

Tipps für zukünftige Gründerinnen und Gründer

Phase 1: Die Idee steht, und jetzt?

  • Netzwerk ist das A & O: Schon während dem Studium gilt es, ein eigenes Netzwerk aufzubauen.
  • TTP und TTMP: «Talk to People» lautet das Credo von Heini. Einfach mutig auf Spezialistinnen und Spezialisten zugehen – sei es über LinkedIn oder über andere Kontaktkanäle. Und wenn dies nicht funktioniert > «Talk to more People» ;-)
  • Friends & Family nicht schon bei Stunde 0 einweihen: Aufgepasst, Friends & Family wollen immer das Beste für dich. Wenn es aber um die Umsetzung einer Geschäftsidee geht – lieber auf Expert*innen vom Fach zugehen. So wächst nicht nur das Know-How, sondern auch das Netzwerk.
  • Geschäftspartner*innen: Als Start-Up braucht man authentische, ehrliche Kolleginnen und Kollegen mit viel Herzblut – das geht nicht mit allen. Lieber zuerst allein beginnen, statt zu früh Freunde mit ins Boot holen.
  • Kündigen oder Teilzeit weiterarbeiten? Heini hat sich für die Kündigung entschieden, jedoch ist er sich nicht sicher, ob er es nochmals so machen sollte. Besser reduzieren (falls möglich) und dann entscheiden. Wichtig ist, den Fokus nicht zu verlieren.
     

Phase 2: Die Idee ist umgesetzt

  • Offene Kommunikation: Alles muss auf den Tisch – ob privat oder geschäftlich. Wenn das in einem Team funktioniert, sind es die richtigen Leute.
  • Mentor:in als Begleitung: Es hilft, eine/n Mentor*in an seiner Seite zu haben, um sich selbst zu erden und mit einem stabilen «Ich» durch den Alltag zu gehen. So geht es am besten, durch die Hochs und Tiefs zu kommen.
  • Arbeitsstunden in Grenzen halten: Es geht nicht, Business und Freizeit zu vermischen. Man soll sich klare Grenzen setzen – so wie Heini: 9h pro Tag arbeiten und einen klaren «Cut» machen.
     

Was Heini vom Studium mitgenommen hat

  • Netzwerken: Schon früh das Alumni-Netzwerk nutzen und eigene Studierendenverbindungen gründen
  • Sich schnell in Themen einarbeiten: Lernstress vor den Prüfungen
  • Zusammenhänge verstehen
  • Praxisbezug: PPR-Projekte haben sehr viel gebracht
     

Eins möchte Heini den Studierenden ans Herz legen: Hinterfragt euch, was ihr wirklich machen wollt. Was interessiert mich? Deine Arbeit soll dich erfüllen und Spass machen.