#Nachgefragt bei Marc Tischhauser

Absolvent Weiterbildung Gesundheitswesen und Wirtschaft

  • FHS Abschluss: MAS Health Service Management
  • Arbeitgeber: Spital Altstätten
  • Funktion: Leiter Pflege und Leiter Therapie Beratung Diagnostik

Der in Gais wohnhafte Marc Tischhauser ist schon lange im Gesundheitswesen tätig. Seine Ausbildung absolvierte er als Pflegefachmann für Intensivpflege und 2009 übernahm er dann Führungspositionen – zuerst als Stationsleiter einer Notfallstation und dann 2012 als Leiter Pflege im Spital Altstätten, sowie auch Leiter Therapie Beratung Diagnostik in den Spitälern Altstätten Grabs und Walenstadt. Weiterentwicklung war und ist für Marc sehr wichtig: Seine erste Führungsausbildung machte er als eidgenössischer Führungsfachmann. Daher war der MAS Health Service Management an der damaligen FHS St.Gallen die ideale Ergänzung und hat auch dem guten Ruf im Gesundheitswesen entsprochen. Nebst seiner beruflichen Tätigkeit verfolgt Marc diverse Hobbies: sei es eine sportliche Aktivität in den Bergen oder aber unter Wasser im Tauchanzug. Nebst dem Sport kocht er gerne, interessiert sich für Kunst oder liest auch ab und an ein gutes Buch.

Welche drei Stichworte fallen dir ein, wenn du an deine Weiterbildung an der FHS St.Gallen denkst?
Vielseitig, praxisnah, kollegial

2020 – was für ein Jahr! Als Leiter Pflege und Leiter Therapie wurdest du dieses Jahr bestimmt mit ausserordentlichen Situationen konfrontiert. Inwiefern hat dir die Weiterbildung an der FHS diesbezüglich geholfen?
Das stimmt, vor allem haben mir in diesem ausserordentlichen Jahr die erlernten Leadership-Kompetenzen extrem viel gebracht, da die direkte Führung durch die Verunsicherungen aufgrund Corona und auch wegen der St.Galler Spitalstrategie wichtiger war denn je (CAS Leadership). Der Kontakt zu den Mitarbeitenden und Zeit für Gespräche sind aktuell neben dem Tagesgeschäft sehr zentral. Aber auch organisatorisches Geschick ist gefragt: Dabei helfen Kompetenzen aus dem CAS Management im Gesundheitswesen.

In deiner Berufsgattung sind Männer oftmals in der Unterzahl. Was hat dich dazu bewegt, den Weg in den Pflegebereich einzuschlagen?
Der Pflegeberuf ist extrem vielseitig und bietet unglaublich viele Entwicklungsmöglichkeiten. Zudem liebe ich den Kontakt zu Menschen – sei es zu Patienten/innen oder Mitarbeitenden. Die Genderfrage hat für mich nie eine Rolle gespielt. Übrigens ist es in anderen Ländern viel verbreiteter, dass Männer in der Pflege arbeiten.

Was würdest du sagen: Hast du eher einen «Bürojob» oder bist du auch im direkten Kontakt zu den Patientinnen und Patienten?
Zu Patienten/innen habe ich sporadisch Kontakt. Ich mache regelmässig Praxistage / Gemba-Walks, um am Ort des Geschehens zu sein und direkt an der Basis den Puls zu fühlen. Zudem bin ich natürlich involviert, wenn es spezielle Herausforderungen oder Beschwerden gibt.

In diesem Sinne habe ich zwar einen Bürojob, aber keinen klassischen. Ich bin wahrscheinlich etwa die Hälfte der Zeit wirklich im Büro und die Hälfte an diversen Sitzungen und in Gremien, zum Beispiel Qualitätszirkeln und so weiter.

Wie sieht deine Work-Life-Balance aus? Hast du ein Geheimrezept für andere Alltagshelden aus deinem Fachbereich?
Im Bereich «Work» ist für mich die Freude an der Tätigkeit zentral. So ist es auch möglich, qualitativ gute Arbeit zu leisten und bei Bedarf auch zeitlich mehr als 9 to 5 präsent zu sein. Ebenso wichtig ist aber auch ein abwechslungsreiches Privatleben – eine gute Mischung aus sozialen Kontakten, Erholung und Zeit für sich selbst. Ein Geheimrezept habe ich in dem Sinne nicht. Wie wohl den meisten Anderen gelingt es mir mal besser und mal schlechter, diese Balance zu finden.

Wir durften dich schon öfters an unseren Alumni-Veranstaltungen begrüssen. Wie wichtig ist das Netzwerk für dich und deine berufliche Tätigkeit?
Die Alumni-Anlässe sind einerseits inhaltlich interessant und gut organisiert. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. In diesem Sinne ist es für mich auch ein Teil der «Work-Life-Balance» und eine gute Mischung zwischen beruflichem Networking und sozialen Kontakten.

Erschienen in FHS Alumni-News vom September 2020