#Nachgefragt bei Silvan Lang

Absolvent Wirtschaftsingenieurwesen

  • FHS Abschluss: BSc Wirtschaftsingenieurswesen
  • Arbeitgeber: EvoBus (Schweiz) AG
  • Funktion: Tender Manager

Silvan Lang’s Weg zur FHS St. Gallen führte über die Lehre zum Automobilmechatroniker NFZ. Zwei Jahre nach der Erstausbildung suchte er eine neue Herausforderung. Es stand fest, dass auf dem bereits Gelernten aufgebaut und dennoch weitere Möglichkeiten offengehalten werden sollen. Das Studium zum Wirtschaftsingenieur war dafür bestens geeignet. Gegen Ende des Studiums wusste der Toggenburger bereits, dass er wieder in der Automobil-Branche tätig sein möchte. Einerseits, weil die Branche im Umbruch steht und damit Mitgestaltungsmöglichkeiten erhofft wurden und andererseits aufgrund des bereits aufgebauten Know-How’s. Nebst der beruflichen Tätigkeit verbringt er seine Freizeit oft in der Natur. Dabei darf es gerne auch etwas sportliches, wie Biken, Joggen, Wandern, Skifahren oder Gleitschirmfliegen sein.

Welcher spezielle «Studienzeit-Moment» bleibt dir für immer in Erinnerung?
Es ist nicht ein Moment, sondern eher eine ganze Woche. Im sechsten und letzten Semester fuhr unser Studiengang für das Modul «International Study Week» nach Liberec. Nebst den spannenden Firmenbesichtigungen, unter anderen das Produktionswerk von Skoda, dem Besuch an der technischen Universität, kam das Feiern in den endlosen Nächten nicht zu kurz. Da Tschechien bekanntlich das Ranking mit dem höchsten Bierverbrauch pro Kopf in Europa anführt, verhalfen wir ihnen während dieser Woche, den Platz zu verteidigen.

Was hast du aus deinem Wirtschaftsingenieur-Studium an der FHS St.Gallen mit in die Berufswelt nehmen können?
Das Curriculum aus dem Wirtschaftsingenieur-Studium deckt die Anforderungen an meinen aktuellen Job nahezu perfekt ab. Da ich im Beruf zwischen den Kunden und dem Produktionswerk stehe, gelangen kommerzielle, wie auch technische Aufgaben an mich – genauso wie es der Studiengang vorsieht. Weiter verhalf mir die Zeit an der Fachhochschule komplexe Sachverhalte zu verstehen und entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Dies hilft mir besonders bei den aufwendigen Elektrobus-Tendern.

Tender Management bezeichnet das Ausschreibungsmanagement. Was ist als «Tender Manager» bei EvoBus in Winterthur, deine Aufgabe?
Die Arbeit startet mit der Veröffentlichung einer Ausschreibung für Linienbusse und geht hin bis zur Fahrzeugauslieferung beim Kunden. Dabei stehe ich im regen Austausch mit unterschiedlichen Abteilungen wie Entwicklung, Design, Finanzbereich, Produktion, Homologation, Werkstatt, Kundendienst, um nur einige zu nennen. Die Anforderungen und Interessen des Kunden stehen dabei im Zentrum.

Bei so viel Anspruchsgruppen und Kontaktpersonen scheint das «Networking» in deinem Beruf grossgeschrieben. Was bedeutet es für dich?
Das Networking ist von zentraler Bedeutung, gerade wenn man in einem weltweit agierenden Konzern – wie das die Daimler AG ist, dem die EvoBus angehört – tätig ist. Mit den richtigen Kontakten kommt man schneller ans Ziel. Die Alumni-Veranstaltungen verhelfen mir nebst den interessanten Persönlichkeiten die Art des Networkings zu verbessern.

Wir durften dich schon bei einigen Alumni-Veranstaltungen begrüssen. Fällt dir das Kontakteknüpfen, Netzwerken leicht?
Gerne besuche ich die Veranstaltungen, bei denen mich die Person bzw. das Thema interessiert und dabei gibt es bei FHS Alumni einige. Dies erleichtert mir dann auch das Kontakteknüpfen.

2020 und 2021 – Jahre mit und um Covid herum! Wonach sehnst du dich am meisten?
Wieder einmal unkompliziert Leute treffen, Veranstaltungen- und Konzerte besuchen und natürlich die OLMA und das Openair.

Gibt es für dich auch eine positive Seite?
Anfang 2019 besuchte ich einen Gleitschirm-Schnupperkurs. Ich war gleich begeistert und motiviert die Ausbildung anzutreten. Leider lies dies mein Kalender nicht zu, da der Weg zum Brevet äusserst zeitintensiv ist. Im Frühling letztes Jahr sah dann mein Kalender auf einmal ziemlich leer aus, da vieles abgesagt, oder verschoben wurde. Also hatte ich nun die benötigte Zeit, um mit der Gleitschirmausbildung zu beginnen. Die Freude am neuen Hobby wurde immer grösser und ich konnte den Pilotenausweis bereits innerhalb eines halben Jahres erlangen. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, einzig mit den Kräften der Natur, stundenlang durch die Lüfte zu fliegen.

Erschienen in FHS Alumni-News vom März 2021