Ehemalige erzählen

Rückblick: 17.11.2021 Berufswege Wirtschaft

Was ist möglich nach meinem OST-Studium? Ist meine Vertiefungsrichtung relevant und in welche Richtung kann ich damit gehen? Wird ein Master vorausgesetzt? Wie gelingt der Einstieg ins Berufsleben? Welche Stolpersteine gilt es zu überwinden? Vier ehemalige Studierende erzählten den rund 25 Studierenden des Departementes Wirtschaft von ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen und gaben spannende Einblicke mit vielen Tipps!

Die Career Services und die Alumni Services organisieren diesen Austausch zwischen aktuellen und ehemaligen Studierenden jährlich für jedes Departement im Format «Berufswege».

Vier verschiedene Personen, vier verschiedene Lebenswege im Beruf, der Bildung und auch persönlich. Folgende vier Gäste durften wir begrüssen:

  • Andrina Weiler, BSc 2018, Assistent Productmarketing bei Lista Office LO
  • Manuel Jakob, BSc 2013, MSc 2017, Senior Project Manager bei der St.Galler Kantonalbank AG
  • Stefanie Gegier, BSc 2016, Fachspezialistin HR beim Kantonsspital St.Gallen
  • Michael Goldener, BSc 2013, MSc 2015, Geschäftsleitung bei der Goldener Mode AG

Durch den Abend führten Nicola Diebold, Stv. Leiterin Alumni Services, und Aleandro Marro der students.ost-sg. Die wichtigsten Tipps und Einblicke erfahrt ihr nachfolgend:

Übergang Studium ins Berufsleben – wie gelingt's?

  • Der erste Job ist am schwierigsten zu bekommen, anschliessend hat man Berufserfahrung und ein breiteres Netzwerk.
  • Die Bewerbung sollte sich von den anderen abheben (anderer Auftritt, überraschend). Auf eine Stelle bewerben sich jeweils viel zu viele.
  • Der Wert des Studiums entwickelt sich erst später in der Praxis.
  • Wähle einen Job, der dir Spass macht, der deinen Neigungen entspricht, der zu deinen Werten passt.
  • Auch einmal eine Stelle «ausprobieren», die Jobs verändern sich laufend, man kann auch später «korrigieren».
  • Die Praxisprojekte nutzen, um auch dort Netzwerke aufzubauen. Die Arbeiten sind zwar arbeitsintensiv, aber gerade auch das Zusammenspiel aller Gruppenmitglieder ist für die spätere Arbeitswelt wichtig und relevant.
  • Events der Career Services und Alumni Services besuchen oder beispielsweise auch an die Absolvierendenmesse in Zürich gehen. Den CV im Career Services prüfen und fürs Mentoringprogramm einschreiben. Die Vernetzung mit Berufsleuten ist ideal, man kann sich mit Expertinnen und Experten aus einem spezifischen Bereich/Branche austauschen und auch klären, wie der Einstieg dorthin gelingen kann.
  • Anlässe von Arbeitgebenden besuchen. Haltung bewahren, dass man lernen möchte, man ist nach dem Studium «kein Star».
  • Den Einstieg ins Marketing und auch Personalwesen haben sich die beiden Gäste einfacher vorgestellt. Musste über Traineeprogramm/Praktikum erfolgen.
  • Bei Praktika: sorgfältig auswählen, es soll gehaltvoll sein. Hat das Unternehmen Interesse daran, die Talente zu fördern und zu halten? Ideale Praktikumszeit zwischen 3 bis 6 Monate.
  • Sommerpause nutzen für Nebenjobs oder auch eine Vereinstätigkeit wahrnehmen (z. B. Webseite gestalten, Events planen etc.)
  • Im Vollzeitstudium lernt man vieles, welches nicht unmittelbar anwendbar, aber dann im Berufsleben nützlich ist.
  • Den Einstieg in ein Start-up suchen, man lernt eine neue Kultur kennen.

Soft Skills – welche helfen dir noch heute, die du während des Studiums erlernt hast?

  • Teamfähigkeit
  • Empathie
  • Flexibilität
  • Reaktion auf neue Herausforderungen
  • Führung

Bewerbungsprozess für erste Stelle nach dem Studium:

  • Befasst euch mit der Stelle und dem Unternehmen, bevor ihr euch bewerbt, nicht erst fürs Bewerbungsgespräch.
  • Tipp: Was kann ich dem Unternehmen bieten? Nicht als Bittsteller auftreten, sondern als Anbieter – ist ein ganz anderes Auftreten.
  • Auch bewerben, wenn man nicht alle Kriterien erfüllen kann.
  • Es gibt Unternehmen, bei denen ein Assessment durchlaufen werden muss, ist aber nichts Schlimmes. Arbeitgebende beobachten oft auch das Verhalten in diesen Situationen.
  • Netzwerk nutzen für die Stellensuche.

Stolpersteine – auch bei euch? Was gibt es für Tipps?

  • Schlechte Noten: nicht aufgeben, Nachhilfe suchen.
  • Motivationskrisen: überwinden, indem man sich mit der beruflichen Zukunft befasst, gegenseitiges Aufbauen mit Mitstudierenden.
  • «Falsches» Selbstmanagement: passende Strukturen und Zeitmanagement finden, sich mit Mitstudierenden austauschen.
  • Prüfungsversagen: Versetzt euch beim Lernen in die Lage des Dozenten. Was könnte er abfragen?

Master – ja oder nein und besser direkt ans Studium anhängen?

  • Kann sicher helfen, gewisse Unternehmen schauen darauf.
  • Überlegen: wo will ich hin, was ist mir wichtig?
  • Das vertiefte Wissen erfolgt «on-the-job».
  • Das Skills-Set, das man sich aneignet ist genauso wichtig.
  • Eigenes Empfinden, ob man direkt anhängen möchte oder nicht.
  • Ziel vor Augen halten.

Tipps für die Bachelorarbeit:

  • Nicht zu früh mit schreiben beginnen, damit ein roter Faden vorhanden ist.
  • Bei berufsbegleitendem Studium für die Unternehmung schreiben, in welcher man tätig ist.
  • Wunschthema ausarbeiten und dann Unternehmen dazu suchen.
  • Pausen einbauen, sich etwas Freizeit gönnen.
  • Thema eingrenzen.
  • Austausch mit Coach nutzen.
  • Feedback von Coach und Themengebenden annehmen.

Tipps für Work-Life-Balance:

  • Freizeit nicht vernachlässigen.
  • Belohnt euch zwischendurch.
  • Treibt Sport.
  • Baut Pausen ein.

Einstiegslohn nach dem Studium – was kann ich verlangen?

  • Etwa CHF 75'000 bis 85'000.
  • Kommt stark auf die Region und Branche an.
  • Praktikumslohn variiert zwischen CHF 1500 bis 4000.

Plattformen wie LinkedIn: wird wirklich darüber rekrutiert?

  • Unbedingt ein Profil erstellen.
  • Wichtig für die Vernetzung, den Aufbau sowie Pflege des Netzwerkes.
  • Wird genutzt, um Stellen bekannt zu machen.
  • Einem Wunscharbeitgeber folgen.
  • Auch Instagram mit einem ansprechenden Profil pflegen – wird oft angeschaut.

Abschliessende Quots der vier Gäste:

  • Traut euch beim Arbeitgeber eure Entwicklungswünsche zu platzieren.
  • Sucht einen Bereich, der euch Spass macht.
  • Seid neugierig und offen.
  • Investiert in eure Kreativität.

 

Als Fazit wird von den Ehemaligen empfohlen, offen und mutig zu sein, Kontakte zu knüpfen und ein eigenes Netzwerk aufzubauen, seinen eigenen Weg zu finden, in einem Unternehmen/Branche arbeiten, die einem Freude bereitet. Das Betriebsökonomie-Studium ist top und gefragt in der Arbeitswelt!

Beim anschliessenden Apéro hatten die Studierenden nochmals die Möglichkeit, sich mit den Ehemaligen auszutauschen und individuell Fragen zu stellen.

Text: Isabelle Tanner, Nicola Diebold
Fotos: Isabelle Tanner

Berufswege - Wirtschaft, 17.11.2021